Jan ist frei – Feuer und Flamme allen Knästen!

Am Freitag den 06.05. ist unser Gefährte, Genosse und Freund Jan um 5 vor 8 Uhr nach 8 Monaten Knaststrafe aus der JVA Bayreuth entlassen worden.

Dies ist ein großer Erfolg. Die JVA Bayreuth entließ ihn auf Halbstrafe, derzeit kommen in Bayern nur ca. 1,5% der Gefangenen auf Halbstrafe raus.

Dass Jan nun frei ist, ist kein Zufall und auch kein Geschenk von JVA und Staatsanwaltschaft.

Die Halbstrafe ist ein Produkt vieler Faktoren. Die kontinuierliche und bundesweite Soli- und Öffentlichkeitsarbeit waren ebenso wichtig, wie Jans Kampf drinnen und die Tatsache, dass er sich nicht hat brechen lassen.
Wir müssen aber weiterhin mit Angriffen seitens des Staats rechnen, da Jans Freilassung nur eine Etappe im Kampf rund um den Jamnitzer ist und Jan durch die Bewährung weiterhin im Fokus der Repression steht.

Die letzten Monate ist viel passiert, sowohl drinnen als auch draußen wurde Druck auf die JVA aufgebaut, wir sind widerständig und unversöhnlich geblieben, haben die Haftbedingungen öffentlich thematisiert, sind mindestens 1 Mal pro Monat zu einer Kundgebung oder einer Demo vor die JVA Bayreuth gefahren, haben Postkarten und Briefe geschrieben, haben uns weiter vernetzt, Infostände gemacht, Vorträge gehalten und waren dabei stets in engem Kontakt mit Jan.
Dass der JVA die Kundgebungen und die Solidarität die Jan erfährt, gehörig auf die Nerven gehen, war recht schnell klar. So wussten wir, dass die JVA, sobald wir vor den Mauern stehen, laut Musik machen, Redebeiträge verlesen und Parolen rufen, in Alarmbereitschaft ist. Wir merkten, dass die Kundgebungen und Demos der JVA Bayreuth viel Arbeit machten, dass sie sie verunsicherten und nervten.

Gleichzeitig bekamen wir vermehrt Rückmeldungen von den Gefangenen innen, ob verbal und laut wahrnehmbar während den Kundgebungen über die Mauern oder im Nachhinein über Jan. Die Gefangenen fühlten sich gesehen, spürten die Solidarität.

Trotz ständiger Schikanen, dem Versuch von Fehlinformationen und vielen anderen Schweinereien gelang es JVA und Staatsanwaltschaft nicht, Jan drinnen zu brechen. Er blieb unversöhnlich, ist auf Schikanen nicht eingegangen, hat sich vor den Wärter*innen nichts anmerken lassen, Solidarität zu seinen Mitgefangenen aufgebaut.

Auch als die Halbstrafe im Raum stand, versuchten JVA und Staatsanwaltschaft Jan zunächst gezielt mit Fehlinformationen zu verunsichern, versuchten ihn zu einem Deal zu überreden.
Es war schnell klar, dass Halbstrafe nur mit angemessen Auflagen angenommen wird. Und so war es dann auch, Jan bekam keine nennenswerten Auflagen, nicht einmal eine*n Bewährungshelfer*in hielt die Richterin für notwendig, er bekam 3 Jahre Bewährung, das Mindestmaß.

Das ist ein Erfolg für uns, wollen wir uns doch so weit wie möglich staatlicher Kontrolle entziehen und Jan ohne ständige Kontrolle wieder bei uns haben.

Letztendlich bleibt zu sagen, dass es sich gelohnt hat, nicht einzuknicken, ob drinnen oder draußen. Weiterkämpfen, Solidarität aufbauen und unversöhnlich bleiben hat bei uns in der Praxis dazu geführt, dass wir Jan wieder in unseren Reihen haben. Darüber freuen wir uns unheimlich und feiern es als Erfolg.

Wir planen, unsere Soliarbeit und Jans Knastzeit noch intensiver aufzuarbeiten, Veröffentlichungen dazu folgen also evtl. noch.
Bis dahin ist klar für uns, dass wir, auch wenn Jan frei ist, selbstverständlich weiterkämpfen, wieder vereint vor den Mauern. Der Entlassungstag wird nicht die letzte Kundgebung vor der JVA Bayreuth gewesen sein, wir kommen wieder, die Gefangenen sind nicht vergessen.

Wir bleiben widerständig, radikal, unversöhnlich! Ihr könnt uns nicht brechen.

Feuer und Flamme allen Knästen – hoch die internationale Solidarität!

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